Dürfen wir vorstellen?

Jolanda Herren

Expertin Notfallpflege

Die aktuelle Kampagne lautet – Ich heb dir Sorg. Was bedeutet dies für Sie?

Für mich bedeutet es, allen Patientinnen und Patienten auf dem Notfall die nötige Sicherheit zu vermitteln. Ich bin für sie da, sorge mich um ihr Wohlbefinden und gewährleiste ihnen stets eine qualitativ hochstehende, freundliche und auf die Situation angepasste Pflege und Betreuung.

Was muss ich in den Notfall mitnehmen?

Wir sind immer dankbar, wenn eine aktuelle Liste der Medikamente und Diagnosen mitgebracht wird. Sollte jemand stationär bleiben müssen, freuen wir uns, wenn die Medikamentenschachtel mitgebracht wird, da nicht immer alle Medikamente vorrätig sind. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Medikamente nicht bereits dosiert, sondern entweder im Blister oder in der ganzen Schachtel mitgebracht werden sollten. Für den Zeitvertreib während des Wartens ist es sicherlich sinnvoll, ein Buch, das Handy oder eine Zeitschrift dabei zu haben.

Was sagen Sie den Notfall-Patientinnen und -Patienten, die längere Zeit warten müssen? 

Das ist nicht ganz einfach zu beantworten, da hier viele unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen. In solchen Fällen zeige ich Verständnis und erkläre ruhig, freundlich und professionell die Gründe dafür, wie zum Beispiel eine hohe Zahl an Notfällen, das Warten auf Untersuchungen, Ergebnisse oder die Aufnahme lebensbedrohlich Fälle. Zudem biete ich an, die Situation mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen und Ihnen anschliessend eine Rückmeldung zu geben.

Wie schaffen Sie es, in kurzer Zeit eine vertrauensvolle Patientenbeziehung aufzubauen?

Ich halte einen freundlichen Blickkontakt und begrüsse die Patientinnen oder Patienten mit Name. Stelle mich dann ebenfalls mit Name und Beruf vor – stets mit einem Lächeln im Gesicht und meiner humorvollen Art. Nach all den Jahren im Beruf merke ich schnell, ob jemand Humor schätzt – wenn nicht, bleibe ich neutral. Ich erkläre auch von Anfang an, was ich mit ihnen vorhabe oder was noch auf sie zukommen wird. So kreiere ich für die Patientinnen oder Patienten sofort eine vertrauensvolle Atmosphäre und kann ihnen bereits die erste Angst nehmen.

Wie wichtig ist für Sie die Zusammenarbeit im Team?

Gutes Teamwork ermöglicht es mir, mein Wissen zu teilen und von anderen zu lernen, da alle gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten, sich unterstützen und Verantwortung teilen. Wichtige Faktoren sind Vertrauen, Respekt, klare Kommunikation, Offenheit, Zuverlässigkeit, Flexibilität und die Motivation, den eigenen Beitrag zu leisten. Durch gute Zusammenarbeit steigt die Patientensicherheit, Entscheidungen werden schneller getroffen, die Stimmung verbessert sich und selbst in stressigen Phasen bleibt Raum für Humor – was sich positiv auf unsere Patientinnen und Patienten auswirkt.
Kurz gesagt: Gute Teamarbeit rettet Leben, schützt Mitarbeitende und macht den Alltag menschlicher.

Was bereitet Ihnen besonders Freude an Ihrer Arbeit?

Mein Herz lebt für den Notfall. Ich bin mit Leib und Seele in diesem Job. Das spannende auf der Notfallstation am Kantonsspital Schaffhausen ist, dass wir interdisziplinär arbeiten und ich so Patientinnen und Patienten von jung bis alt betreuen darf.
Jeder Tag ist anders und dass macht die Arbeit hier so spannend und bereitet mir grosse Freude.

Im Fokus der Kampagne «Ich heb dir Sorg» stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spitäler Schaffhausen, die tagtäglich in verschiedenen Berufen um das Wohl der Patientinnen und Patienten besorgt sind. Sie behandeln, pflegen, betreuen, retten, kochen, therapieren, trösten und geben Halt in schwierigen Situationen, bei Krankheit oder Unfall. Das breite Angebot der Spitäler Schaffhausen wird im Rahmen der Kampagne dargestellt, die beteiligten Mitarbeitenden repräsentieren die rund 1’700 Mitarbeitenden, die an unseren verschiedenen Standorten tätig sind.

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