Dürfen wir vorstellen?

Dr. med. Christoph Schmitz

Ärztlicher Leiter Notfallzentrum

Die aktuelle Kampagne lautet – Ich heb dir Sorg. Was bedeutet dies für Sie?

Für mich bedeutet das, für Patientinnen und Patienten eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich gut aufgehoben und sicher fühlen. Jede Person, ob schwerer verletzt oder auch nur leichter erkrankt, treibt eine innere Sorge zu uns auf den Notfall. Und diese Sorge versuche ich, wann immer möglich, zu verstehen und der Person zu nehmen.

Sie sagen, Sie und Ihr Team ist mit Herzblut dabei – wie darf man sich das vorstellen?

Mit Herzblut meint, dass wir alle im Notfallzentrum diesen Beruf aus tiefster Überzeugung ausüben. Unser innerer Antrieb ist, helfen zu wollen. Auch wenn es an vielen Tagen Schlag auf Schlag geht und man kaum Zeit für eine Pause hat, die Dankbarkeit unserer Patientinnen und Patienten motiviert uns jeden Tag aufs Neue.

Wie wichtig ist für Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem Team?

Interprofessionelle Teamarbeit ist die Basis für eine qualitativ hochwertige notfallmedizinische Behandlung. Nur mit einer gemeinsamen Zielvorstellung – nur, wenn wir unsere Stärken bündeln – können kritisch erkrankte oder verletzte Patienten fokussiert und professionell behandelt werden. Es gibt Situationen in der Notfallmedizin, die mit einem Boxenstopp in der Formel 1 vergleichbar sind und so etwas funktioniert nur mit einem abgestimmten Team.

Was muss ich in den Notfall mitnehmen?

Wir sind dankbar, wenn etwas Geduld mit im Gepäck ist. Wir müssen Personen in erster Linie nach medizinischer Dringlichkeit behandeln. Je mehr Patientinnen und Patienten gleichzeitig auf dem Notfall sind, desto länger werden leider zwangsläufig die Behandlungs- oder Wartezeiten.

Und wir bitten um Verständnis, dass wir den Fokus auf notfallmedizinische Fragestellungen beschränken müssen. Alles, was nicht zeitkritisch ist, geben wir vertrauensvoll in die hausärztliche Betreuung.

Was sagen Sie den Notfall-Patienten, die längere Zeit warten müssen?

Üblicherweise entschuldige ich mich als erstes für die längere Wartezeit. Gleichzeitig bitte ich um Verständnis, indem ich das Zustandekommen erkläre, also wie die notfallmedizinische Triage (Beurteilung der Dringlichkeitseinstufe) funktioniert, aber auch, dass zum Beispiel aufwendige Untersuchungen ihrerseits Wartezeiten mit sich bringen und auch Zeit für die Beurteilung benötigen.

Vielen Personen ist auch nicht bewusst, wie viel Zeit einzelne Diagnostikschritte in Anspruch nehmen und oftmals baut eine Untersuchung auf dem Ergebnis einer vorangegangenen Untersuchung auf.

Wie schaffen Sie es, in so kurzer Zeit eine vertrauensvolle Patientenbeziehung aufzubauen?

Zum einen nehme ich jeden Patienten und seine Sorge, die ihn zu uns treibt, ernst und das vermittele ich auch. Zum anderen arbeite ich sehr gerne mit Menschen zusammen und kann aus langjähriger Erfahrung sagen, dass ich ein gutes Gespür für Patientinnen und Patienten habe. Wenn ich eine Behandlungskoje betrete, weiss ich sofort, ob es in diesem Fall hilfreich ist, mich ganz einfach mit dem Vornamen vorzustellen oder ob ich sage, dass ich Herr Doktor Schmitz, der Leiter des Notfallzentrums bin.

Vielen Menschen hilft in Ihrer Ausnahmesituation auch meine rheinländische humorvolle Art.

Wie können Sie nach einem intensiven Einsatz wieder neue Energie tanken?

Ich habe eine tolle Familie, die nicht nur sehr verständnisvoll für meinen Einsatz hier ist, sondern mir zudem viel Kraft gibt. Sei es durch das Lachen meiner Kinder, durch gemeinsamen Sport oder andere Unternehmungen im Familienkreis.

Zusätzlich habe ich ein grosses Netzwerk von Notfallmedizinerinnen und -medizinern. Wir tauschen uns konstant aus, zum Beispiel wie man etwas noch besser machen kann, und auch das motiviert mich immer wieder neu für die Arbeit.

Im Fokus der Kampagne «Ich heb dir Sorg» stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spitäler Schaffhausen, die tagtäglich in verschiedenen Berufen um das Wohl der Patientinnen und Patienten besorgt sind. Sie behandeln, pflegen, betreuen, retten, kochen, therapieren, trösten und geben Halt in schwierigen Situationen, bei Krankheit oder Unfall. Das breite Angebot der Spitäler Schaffhausen wird im Rahmen der Kampagne dargestellt, die beteiligten Mitarbeitenden repräsentieren die rund 1’700 Mitarbeitenden, die an unseren verschiedenen Standorten tätig sind.

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