Dürfen wir vorstellen?
Beatrice Zoller
Pflegefachfrau im Kantonsspital
Die aktuelle Kampagne lautet – Ich heb dir Sorg. Was bedeutet dies für Sie?
Ich achte auf die Bedürfnisse der PatientInnen und kläre ab, was ich alles zur bestmöglichen Genesung für sie, in die Wege leiten kann.
Wie sieht ein typischer Tagesablauf bei Ihnen aus?
Anhand des Patienten Boards schaffe ich mir einen Überblick, bei welchen Patienten ich eingeteilt bin und wer in meinem Pflege-Tandem arbeitet. Um 7 Uhr ist der Übergaberapport der Nachtwache an den Tagdienst. Anschliessend stelle ich mich meinen PatientInnen vor und informiere sie über den geplanten Tagesablauf. Der Vormittag ist mit der Körperpflege, Medikamente verabreichen, Verbände oder Überwachungen machen, ausgefüllt. Akute Zwischenfälle haben stets erste Priorität. Über den Mittag, wenn die PatientInnen etwas ruhen können, bleibt mir Zeit, mich für den Nachmittag vorzubereiten. Pflegeplanungen werden angepasst, eventuelle Weiterbildungen besucht oder PatientInnen von der Aufwachstation wieder zurück auf die Abteilung geholt. Wenn ich weiss, dass meine PatientInnen gut versorgt sind und alles dokumentiert ist, dann gehe ich in meinen wohlverdienten Feierabend.
Wie bauen Sie eine Vertrauensbeziehung zu den Patienten auf?
Eine Vertrauensbeziehung entsteht dann, wenn der Patient oder die Patientin sich informiert fühlt, weiss wie der Tagesablauf aussieht und wer zuständig ist. Wir arbeiten mit vielen nützlichen Tools wie Infotafeln oder Lean Management Richtlinien, welche Abläufe vereinheitlichen sollen. Das Herzstück einer Vertrauensbeziehung ist jedoch der direkte und regelmässige Kontakt zu den Patienten. Der Austausch mit ihnen, das Eingehen auf die persönlichen Bedürfnisse sowie das aktive Nachfragen gehört für mich dazu.
Warum ist der Aufbau einer vertrauensvollen Patientenbeziehung so wichtig?
Durch einen Spitalaufenthalt begeben sich die Patientinnen teils in fremdabhängige Position. Dies kann Ängste, Unsicherheit oder ein Gefühl von Ausgeliefert sein, auslösen. Man gibt seinen Körper «in fremde Hände». Zu wissen wer ist für mich zuständig, wer schaut zu mir, wer setzt sich für meine Anliegen ein, ist sehr wichtig.
Was würden Sie neuen Kollegen/-innen zu den SSH sagen?
Wir arbeiten im Team miteinander und das ist das Schöne an meinem Beruf. Auch die Arbeit mit dem Patienten ist eine Teamarbeit, getragen von gegenseitigem Respekt. Wir können so vieles voneinander lernen. Auch heute noch lerne ich jeden Tag Neues. Wichtig ist mir auch, dass die neuen Kolleginnen und Kollegen wissen, dass wir an den Spitäler Schaffhausen eine Personalvertretung haben. Seit knapp 2 Jahren bin ich Mitglied. Hier können die MitarbeiterInnen der Spitäler Schaffhausen ihre Anliegen und Sorgen anbringen.